2015 veröffentlichte die Münsteraner Gruppe „Komitee für eine revolutionäre Perspektive“ den Text „…wir müssen reden. Gedanken zur Perspektive linksradikaler Politik in Münster“. Der Text war ein Aufruf, sich vermehrt mit den Perspektiven aktueller linksradikaler Praxis auseinanderzusetzen und eine (Selbst-)Kritik an der eigenen Szene.
2016 fand die Strategiekonferenz „Lasst uns reden“ statt, bei der wir mit ungefähr 100 Menschen aus Münster über eine Neuausrichtung linker/linksradikaler Politik diskutiert haben. Neuausrichtung deshalb, weil wir zwar das Ziel einer anderen Gesellschaft hatten, wir in der Praxis der radikalen Linken (Stichwörter: Fokus auf Kampagnenpolitik, 1-Themen-Bewegungen und Abwehrkämpfe) aber keine langfristige und erfolgreiche revolutionäre Perspektive sehen konnten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass unsere Politik nicht reine Szenepolitik in Abgrenzung/abseits der Gesellschaft sein darf und wir durch Abwehrkämpfe in oft isolierten Teilbereichen keine Bewegung aufbauen können, die weite Teile der Gesellschaft einschließt und eine gerechtere Gesellschaft aufbaut.
Viele Gruppen haben in Vorbereitung auf die Konferenz Texte eingereicht, die zu einem Reader zusammengefasst wurden.
In Berlin fand 2017 die Selber-Machen-Konferenz statt, bei der viele Diskussionen und Praxisbeispiele von linker Basisarbeit zusammenkamen. Unter anderem gab es auch ein Delegiertentreffen zur Frage einer überregionalen politischen Organisierung. Einige Gruppen haben ein Nachbereitungspapier geschrieben, welches die verschiedenen Positionen in der radikalen Linken zur Frage des politischen Subjekts und überregionaler Organisierung darstellt.
Nach der Strategiekonferenz haben sich einige Menschen unter dem Namen „Strategietreffen“ zusammengefunden, um über die oben genannten Fragen weiterzudiskutieren. Schwerpunkte waren dabei zunächst eine Beschäftigung mit Utopie, also der Frage, welche Art von Gesellschaft und emanzipatorischen Werten wir anstreben. Danach ging es darum, wie wir den Weg dorthin auch praktisch beschreiten können. Ende 2017 hat die Gruppe einen Zwischenstandsbericht formuliert.